HSG Lachte-Lutter – HBV 91 Celle 27:24 (11:8)

Grässliches Spiel, aber Punkte mitgenommen

Handball-Feinschmecker kamen bei der Begegnung der beiden Spitzenteams der Regionsoberliga Süd definitiv nicht auf ihre Kosten. Geboten wurde lauwarme Mikrowellenkost. Einzig der Sieg konnte etwas Geschmack an das ansonsten abgestandene Gericht bringen.

Formal standen sich die zwei besten Mannschaften der Regionsoberliga Süd gegenüber. Die Hinrunde konnte HBV 91 Celle in heimischer Halle mit 24:23 für sich entscheiden. Da wollten wir gegen halten. Wenn wir einigermaßen aufgeweckt in die Partie gegangen wären, hätten wir damit auch von Beginn an kein Problem gehabt. Aber wir schleppten uns müde und antriebslos bei wechselnder Führung durch den Beginn der ersten Halbzeit. Die zahlreichen Gäste unseres letzten Heimspiels der Saison bekamen eine schlafmützige HSG Lachte-Lutter zu sehen, die in Abwehr und Angriff schlichtweg nicht ganz da zu sein schien. Die Abwehr lief häufig hinter her, der Angriff bewegte sich meist in allzu vorhersehbaren Laufwegen und das auch nur auf einer Seite. Waren wir einmal durch, schenkten wir dem guten gegnerischen Torwart einige Bälle, die nicht als Torwurf, sondern eher als nettes Zuspiel bewertet werden konnten oder wir warfen ganz vorbei. Auf der Bank wuchs der Ärger über die allzu leichtfertig vergebenen Torchancen, denen mühevolle Arbeit gegen den aggressiv und gut verteidigenden Gegner voraus gegangen ist. Eine zwei-Minuten-Strafe gegen die Gäste weckte uns dann scheinbar auf. Wir hatten Platz und konnten erstmals eine etwas deutlichere 10:6-Führung herausspielen. Nachdem HBV Celle ergänzte stagnierten wir jedoch gleich wieder. Vor allem das Spiel der Celler über die Aussen stellte uns immer wieder vor Probleme. Auch einzelne Spielerwechsel brachten keine Verbesserung. Lichtblicke boten nur die Torleute, die beide je einen Siebenmeter hielten. Vorne verwarfen wir derweil drei unserer insgesamt vier Strafwürfe. Vor allem Malte hielt uns mit so einigen schönen Paraden auch dann im Spiel, wenn wir uns mal wieder gehen ließen. Beim etwas schmeichelhaften Stand von 11:8 schlichen wir in die Kabine.
In der Halbzeitansprache versuchte der Trainer die Spieler etwas wachzurütteln. Alle gelobten Besserung. Dennoch starteten wir genau so tranig in die Begegnung wie wir sie zur Halbzeitpause verließen. Das Spiel schleppte sich hin und wurde zusehend ruppiger. HBV 91 Celle reiste ohne Auswechselspieler an und glich den Kräfteverschleiß teilweise mit Körperlichkeit aus. Bis auf den Rückstand bei 17:18 blieben wir meist in einer leichten Führung. Der eingewechselte Louis N. erwies sich auf Aussen rechts als solide Bank, so dass der Angriff der Gegner auf dieser Aussenseite nun nahezu zum Erliegen kam. Einige eher ungewöhnliche Positionswechsel später (danke für den Tipp, Uwe!) bekamen wir dann auch die andere Seite besser in den Griff. Im gleichen Zug wie wir den Gegner bremsten kam aber auch unser Angriffsspiel zum Erliegen. Unser Wurfpech tat sein Übriges und so blieb es bis zum Schluss relativ spannend. Wir mussten für den direkten Vergleich der beiden Mannschaften mit mindestens zwei Toren Unterschied gewinnen. Kurzzeitig sah es so aus, als ob HBV gut eine Minute vor Schluss auf ein Tor verkürzen konnte: der Sekretär hatte nicht mitbekommen, dass die Schiedsrichterin auf Abwurf entschieden hatte und fälschlicher Weise ein Tor anzeigen lassen. Im Angriff gelangen uns im Anschluss noch ein schöner Treffer von Alex, während Moritz im Tor fünf Sekunden vor Schluss den Endstand 27:24 festhielt.

Nach den Feuerwerken gegen Winsen/Wietze und Heidmark haben wir es heute mal bei der Knallerbse bewenden lassen. Das Spiel war für keinen der Beteiligten irgendwie attraktiv. Vielleicht tut es uns ganz gut, jetzt erstmal zwei Wochenenden Spielpause zu haben und wieder Kraft zu tanken. Der Sieg geht dennoch in Ordnung, da wir von zwei schlecht spielenden Mannschaften noch die bessere waren. Wie so oft in letzter Zeit verdanken wir dies aber auch zu einem großen Teil unserem Publikum, das uns immer wieder nach vorne peitschte. Und Motivation von den Rängen hatten wir heute wahrlich nötig…

Es spielten: Malte-Jasper (Tor), Moritz (Tor, mD), Michel (11), Alexander (5), Louis K. (5), Jan-Luca (4), Finn (1, mD), Louis N. (1), Jannis (mD), Mika, Tom (n.E.), Silas (mD)

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